Winterthur und der Klimawandel

Der vergangene Sommer hat uns einen Vorgeschmack auf das zukünftige Klima in der Schweiz geliefert. Gerade grosse Städte wie Winterthur sind gefordert. Einerseits wenn es um die Reduktion von Treibhausgasen geht und andererseits bei der Anpassung an das veränderte Klima.

Zusammen mit dem Klimastreik und den progressiven Parteien hat sich die SP mit viel Herzblut für eine Reduktion der Treibhausgase in Winterthur eingesetzt. Die Winterthurer Bevölkerung sprach sich in der Folge am 28. November 2021 deutlich für das Klimaziel «Netto-Null Treibhausgasemissionen bis 2040» aus. Damit hat sich die Bevölkerung dazu entschlossen in der Klimapolitik rasch vorwärts zu machen und somit als Vorbild für andere Städte zu dienen. Auch wenn die Freude über dieses Abstimmungsergebnis gross ist, beginnt erst jetzt für uns Stadtparlamentarier die eigentlich Arbeit. Die Stadt hat einen Massnahmenplan zur Reduktion der Treibhausgase ausgearbeitet, vorläufig bis 2028. Die Umsetzung dieses Plans muss jetzt überprüft werden und die Planung für die Zeit nach 2028 angegangen werden. Durch den Krieg in der Ukraine und die daraus folgende Energiekrise ist es umso nötiger, dass die Stadt Winterthur möglichst rasch von fossilen Energieträgern weg zu kommen. Dies indem Wärmenetze gebaut werden, erneuerbare Energien gefördert werden und nicht zuletzt auch indem die Stadtverwaltung, aber auch die Bevölkerung Energie spart wo es sinnvoll ist.

 

Wie der letzte Sommer gezeigt hat, ist es aber mit der Reduktion des Treibhausgasausstosses nicht getan. Gerade in Städten mit grossen, versiegelten Flächen ist die Erderwärmung besonders spürbar. Beton heizt sich rasch auf und kühlt auch in der Nacht kaum aus. Somit muss in Winterthur in Zukunft vermehrt mit Tropennächten gerechnet werden. Diese sind für vulnerable Personen wie Säuglinge, alte und kranke Menschen besonders Gesundheitsgefährdend. Ausserdem müssen wir uns an die zunehmende Trockenheit im Sommer und zunehmende Starkregenereignisse anpassen. Versiegelte Flächen müssen reduziert werden. Die Stadt muss möglichst durchlässig für kühle Frischluft aus den Winterthur umgebenden Wäldern werden, dort wo sie das nicht schon ist. Es müssen möglichst viele Bäume gepflanzt werden und Dächer und Fassaden begrünt. Die Städtebaulichen Herausforderungen, sei es beim Thema der Anpassung an den Klimawandel oder beim Bau von Wärmenetzen um CO2 zu sparen, werden uns in naher Zukunft im Stadtparlament sehr beschäftigen. Die Umsetzung aller Massnahmen wird länger als ein Jahrzehnt dauern. Die Arbeit wird schwierig, sie wird sich aber sehr lohnen, da sie zukünftigen Generationen zugute kommen wird.