Mittagstische auch auf Sekundarstufe!
Mit einem gesamtstädtischen Konzept soll der Bedarf geprüft, eine regelmässige niederschwellige Kommunikation mit den Eltern sichergestellt sowie der Prozess bei der Umsetzung und Bereitstellung des bedarfsgerechten Angebotes festgelegt werden. Den Vorstoss habe ich mit Unterstützung von AL/Grüne, EVP, glp und FDP im September eingereicht.
Gemäss dem aktuell gültigen Konzept der Zentralschulpflege ZSP aus dem Jahr 2011 ist für die schulergänzende Betreuung in der Sekundarstufe nicht das Departement Schule und Sport DSS zuständig, sondern die Schule. Dies ist auch der Grund, warum bei der Mittagsbetreuung auf der Sekundarstufe in den einzelnen Schulkreisen unterschiedliche Angebote bestehen. Es ist nämlich den einzelnen Schulen überlassen, ein solches Angebot bereitzustellen oder nicht. Bestehen in einigen Sekundarschulen gut ausgebaute begleitete Mittagstische (Wallrüti, Rychenberg, Heiligberg und Hohfurri), gibt es im Schulkreis Töss auf der Sekundarstufe keine Möglichkeit. Andere Schulkreise kennen Minimallösungen und Betreuungsangebote auf privater Basis.
Im Schulkreis Oberwinterthur, wo ein ausgebautes Angebot an Mittagstischen zu Verfügung steht, wird dieses auch rege genutzt. Zudem äussern die Sekundarschulen, dass diese Mittagstische wichtig seien und neben der Struktur auch ein Beitrag für eine ausgewogene Ernährung der Jugendlichen geleistet würde.
Jugendliche benötigen keine Betreuung mehr, sondern eine Möglichkeit, wo sie eine ausgewogene Mahlzeit einnehmen können und wo verlässliche Bezugspersonen sowie Zeit und Raum für selbstbestimmte Aktivitäten zu Verfügung stehen.
Die aktuell unbefriedigende Situation führt zu einer Ungleichbehandlung von Jugendlichen und Eltern in den verschiedenen Schulkreisen. Im Frühling 2021 haben Eltern in Töss mit viel Engagement versucht, ein Mittagstisch-Angebot zu organisieren. Sie sind auf viele Hürden gestossen und trotz grossem Einsatz kam leider kein Mittagstisch zustande.
Verlässliche Betreuungsstrukturen in der Volksschule, auch auf der Sekundarstufe, sollten eine Selbstverständlichkeit sein für eine moderne Stadt. Sie ermöglichen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und sind wichtig für die Attraktivität von Winterthur. Mit der Annahme der Revision über die Gemeindeordnung sind nun Grundlagen geschaffen worden, dass in der Schule endlich verbindliche stadtweite Lösungen und Konzepte gefordert werden können.