Ein feministisches Ja zu einem Lohn zum Leben!
Die von der SP miteingereichte Initiative will, dass alle in Winterthur arbeitenden Personen mindestens 23 Franken pro Stunde verdienen, das heisst bei einem Vollzeitpensum circa 4000 Franken. Die Initiative fordert, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Dass man von einem 100%-Pensum leben kann.
Es ist eine traurige Realität, dass es auch in Winterthur Menschen gibt, die trotz voller Erwerbstätigkeit nicht genug zum Leben verdienen. Dazu gehören überdurchschnittlich viele Frauen: Zwei Drittel der Menschen, die derzeit unter 23 Franken auf die Stunde verdienen, sind Frauen. Frauenarbeit wird noch immer nicht genug wertgeschätzt und in zu vielen Fällen nicht anständig entlöhnt. Das ist ungerecht.
Frauen sind in der Schweiz allgemein überdurchschnittlich von Armut betroffen. Die Gründe für geschlechtsspezifische Armut sind vielschichtig und lassen sich nicht allein durch einen Mindestlohn bekämpfen: Da sind zum Beispiel alleinerziehende Mütter, die neben der Kinderbetreuung schlicht nicht genug arbeiten können, um für sich und die Kinder aufzukommen. Oder es sind Rentnerinnen, die im Alter in Armut leben, weil sie sich ihr ganzes Leben um Angehörige gekümmert haben und nun grosse Lücken in ihrer Altersvorsorge haben.
Aus diesen und vielen anderen Gründen gehen wir auch am 14. Juni 2023 wieder auf die Strasse für den feministischen Streik: Wir setzen uns weiter ein für Gleichstellung und gegen (geschlechtsspezifische) Armut. Dazu gehört die Anerkennung von unbezahlter oder schlecht bezahlter Sorgearbeit, welche noch immer hauptsächlich Frauen leisten. Und dazu gehören auch die Aufwertung und anständige Entlöhnung von sogenannten «Frauenberufen» mit tiefen Löhnen.
Lasst uns deshalb ein feministisches Zeichen setzen: Gehen wir am 14. Juni auf die Strasse und führen wir am 18. Juni den Winterthurer Mindestlohn ein!
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